29 Prozent für Kickl - Wahlergebnis: Die FPÖ als der große Abräumer
Die Nationalratswahl am Sonntag hat eine Zeitenwende gebracht. Laut dem in der Nacht vom Innenministerium veröffentlichten vorläufigen Gesamtergebnis kamen die Freiheitlichen auf 29,21 Prozent der Stimmen – und das mit einem Rekordplus von 13,04 Prozentpunkten. Die ÖVP erlitt ein Rekordminus (-10,98) und kam mit 26,48 Prozent auf Platz zwei vor der SPÖ, die bei 21,05 stagnierte. Die NEOS überholten mit 8,96 Prozent die Grünen, die bei 8,03 Prozent landeten.
Die Kleinparteien sind allesamt deutlich an der Vierprozenthürde gescheitert. Die Bierpartei kam im Sonntags-Ergebnis auf 1,99 Prozent, die KPÖ auf 2,35 Prozent, die Liste Madeleine Petrovic auf 0,57 und die Liste „Keine von denen“ auf 0,56 Prozent.Das Wichtigste in Kürze: Auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene hat die Nationalratswahl einen blau-türkisen Fleckerlteppich ergeben – alle Ergebnisse sehen Sie hier im Detail. Bundespräsident Alexander Van der Bellen betont in einer ersten Stellungnahme, jetzt gehe es darum, „aufeinander zuzugehen“. Dass der erstplatzierte FPÖ-Chef Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag bekommt, ist nicht in Stein gemeißelt. Kanzler Karl Nehammer bleibt im „Krone“-Gespräch dabei: Es sei nicht möglich, mit einem Verschwörungstheoretiker eine Koalition zu machen. In den kommenden Wochen werden manche Köpfe rollen, prognostiziert der Geschäftsführende Chefredakteur der „Krone“, Klaus Herrmann, in seinem aktuellen Kommentar. Die Wahlbeteiligung ist bei der Nationalratswahl am Sonntag gegenüber dem Urnengang 2019 jedenfalls gestiegen. Laut den Hochrechnungen inklusive Wahlkartenprognose sind 78 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen geschritten. 2019 lag die Wahlbeteiligung bei 75,59 Prozent. Wie eine künftige Regierung aussehen könnte, steht noch in den Sternen. Mit FPÖ-Chef Kickl wollte im Wahlkampf niemand koalieren, ob sich ÖVP und SPÖ ihre äußerst wackelige Mehrheit mit einem dritten Partner absichern könnten, ist offen.Van der Bellen wartet Gespräche abBundespräsident Van der Bellen ließ sich am Wahlabend noch nicht in die Karten blicken, wem er letztlich den Regierungsbildungsauftrag erteilen könnte. Er wolle nun abwarten, welche Partnerschaften sich in den zahlreichen Gesprächen der kommenden Tage ergeben könnten, pochte aber auf einige Grundpfeiler: Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Minderheitenrechte, unabhängige Medien sowie die EU-Mitgliedschaft müssten auch in einer künftigen Regierung außer Streit stehen, so das Staatsoberhaupt.Seien Sie Teil unserer Community: Lassen Sie uns auch an Ihren Gedanken in den Kommentaren im krone.at-Forum teilhaben!