Drama um Migrantenboot - Tragödie im Ärmelkanal: Kind (2) tot getrampelt
Nach einem tragischen Vorfall im Ärmelkanal sind mehrere Migranten ums Leben gekommen, darunter ein zweijähriges Kind. Der französische Innenminister spricht von einer „schrecklichen Tragödie“.
Wie französische Medien unter Berufung auf die Präfektur Pas-de-Calais und die Staatsanwaltschaft in Boulogne-sur-Mer berichteten, sei das Kind im Migrantenboot zu Tode getrampelt worden.Vier TodesopferLokale Medien berichten von insgesamt vier Todesopfern. Laut der Zeitung „La Voix Du Nord“ kamen drei Menschen vor Calais und eine Person in der Nähe von Boulogne ums Leben. Das verstorbene Kind ist bei dem Überquerungsversuch nicht ertrunken, sondern in dem überladenen Boot erstickt. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Zweijährigen um einen in Deutschland geborenen Buben einer 24-jährigen Mutter somalischer Herkunft.Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau nannte auf X das Unglück ein schreckliches Drama, das uns alle auf die Tragödie aufmerksam machen müsse, die sich dort abspielt. „Die Schmuggler haben das Blut dieser Menschen an ihren Händen, und unsere Regierung wird den Kampf gegen diese Mafias verstärken, die sich durch die Organisation dieser Todesübergänge bereichern“, schrieb Retailleau.„Es ist furchtbar, dass weitere Menschen im Ärmelkanal ums Leben gekommen sind, darunter ein junges Kind, während kriminelle Schleuserbanden weiterhin diese gefährlichen Bootsüberfahrten organisieren“ teilte die britische Innenministerin Yvette Cooper auf X mit.„Diesen Banden ist es egal, ob Menschen leben oder sterben“, schrieb Cooper.Weitere 395 Migranten erreichten am Freitag Großbritannien, nachdem tagelang keine Ankünfte gemeldet wurden. Insgesamt registrierten die Behörden für dieses Jahr bisher 25.639 Ankünfte über den Kanal. Diese Zahl liegt knapp über der des Vorjahreszeitraums.Ärmelkanal: Tödlichstes Jahr seit 2018Der Ärmelkanal ist in den vergangenen Jahren zu einer viel genutzten Migrationsroute geworden. Das Jahr 2024 gilt mit mindestens 40 Toten als eines der tödlichsten Jahre seit 2018.