Orbán-Pläne - Wirbel um Ungarn: „Befürchtungen berechtigt“
Berichte aus Ungarn schüren die Sorge um Geheimpläne der Orbán-Regierung. Die SPÖ betont: „Unsere Befürchtungen waren sehr wohl berechtigt.“
In der höchst emotionalen Debatte um ein Asylcamp in der Nähe zu Österreich sorgen neue Berichte aus Ungarn für noch mehr Kopfzerbrechen. Demnach soll nicht nur in Vitnyéd-Csermajor ein Flüchtlingslager geplant sein. Aktuellen Informationen zufolge sollen in der Region zwei weitere Auffangstationen errichtet werden, eine davon am Rábaring bei Écs. Das Dorf liegt an der Straße 82 zwischen Győr und Veszprém unweit der Autobahn M1.Dokument in ZeitungDen Verdacht, dass die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán ein ganzes Konzept für Flüchtlingslager in der Schublade habe, ergaben Recherchen jenseits der Grenze. Pläne für ein Asyllager in Vitnyéd hatte bekanntlich Kanzleramtsminister Gergely Gulyás dementiert. Seine Aussage soll aber ein Dokument, das der Zeitung „Magyar Hang“ zugespielt worden sei, widerlegen.Bewohner überzeugtDas Schriftstück aus dem Ministerium für Inneres in Budapest bestätige die Errichtung eines Lagers in Vitnyéd mit 500 Plätzen um fast 12 Millionen €. Als Erster hatte der dortige Bürgermeister davor gewarnt. So wie er sind viele Ortsbewohner fest überzeugt: „Egal, was die Politiker sagen, früher oder später haben wir Migranten hier.“Das „heiße“ Thema greift SPÖ-Parlamentarier Maximilian Köllner auf: „Vor der Nationalratswahl hat die FPÖ beschwichtigt, dass alles rund ums Asyllager nicht stimmt. Jetzt stellt sich heraus, dass unsere Befürchtungen sehr wohl berechtigt waren.“