Brief mit Brisanz - Bürgermeister erhöhen nun Druck für Pflege-Lösung
Nach drei Jahren läuft das Pilotprojekt „Community Nurses“ mit Jahresende aus – und bei Gemeinden und Mitarbeitern herrscht Unklarheit, wie es weitergeht. Mehr als 15 Bürgermeister haben nun einen deutlichen Brief an die Landesregierung verfasst und fordern eine Lösung.
Dieser Schulterschluss ist beachtlich. Gleich 17 steirische Bürgermeister haben dieser Tage einen Brief an die Landesregierung geschickt: von Bad Gleichenberg bis Stattegg, von Feldbach über Graz, Leoben und Kapfenberg bis Neumarkt. ÖVP, SPÖ, KPÖ und Bürgerlisten – alles ist vertreten.Sie sorgen sich um die Zukunft des Projekts „Comunity Nursing“. Hinter dem sperrigen Begriff steht Pflegepersonal, das in den Kommunen Familien besucht und berät und dabei vor allem präventiv wirkt. 49 „Nurses“ in 36 Gemeinden gibt es aktuell.Michael Karl (Bad Gleichenberg), David Tischler (Deutsch-Goritz), Josef Ober (Feldbach), Fritz Partl (Gamlitz), Doris Dirnberger (Gratwein-Straßengel), Elke Kahr (Graz), Jakob Frey (Hart bei Graz), Thomas Teubl (Kaindorf), Matthäus Bachernegg (Kapfenberg), Franz Gruber (Kumberg), Joachim Schnabel (Lang), Kurt Wallner (Leoben), Stefan Helmreich (Lieboch), Josef Maier (Neumarkt), Ewald Heimgartner (Pölstal) und Andreas Kahr-Walzl (Statteg).„Eindringliche“ Bitte um Entscheidung bis Ende OktoberDoch nach drei Jahren läuft Ende Dezember das Pilotprojekt aus. „Es liegen bisher keine konkreten Informationen darüber vor, ob und in welcher Form es fortgeführt wird“, beklagen die Ortschefs. Diese Ungewissheit sei für die Gemeinden und die Mitarbeiter untragbar: „Ein Verlust dieser wertvollen Fachkräfte wäre katastrophal und muss unbedingt verhindert werden.“Man schlägt vor, das Projekt um mindestens zwölf Monate zu verlängern. Und man bittet „eindringlich“ darum, eine Entscheidung bis Ende Oktober mitzuteilen.Grüne und KPÖ machen DruckLandespolitische Unterstützung kommt von den Grünen, die das Thema am Dienstag in die Landtagssitzung bringen: „Es kann nicht sein, dass knapp vor Auslaufen des Programms immer noch unklar ist, ob und wie Community Nursing in der Steiermark weitergeführt wird“, ärgert sich Klubobfrau Sandra Krautwaschl. Auch ihr KPÖ-Pendant Claudia Klimt-Weithaler kritisiert: „Ich weiß nicht, worauf die Landesregierung noch wartet. Dieses wichtige Angebot muss erhalten werden.“„In absehbarer Zeit Sicherheit bieten“Auf Anfrage heißt es beim Land: „Die Community Nurses leisten in vielen Gemeinden einen wertvollen Beitrag, daher verstehen wir den Wunsch, sowohl der Gemeinden als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass bis Ende Oktober eine Entscheidung getroffen wird. Wir sind in guten Gesprächen und zuversichtlich, in absehbarer Zeit Sicherheit bieten zu können.“