Wallner und Bitschi - Warum im Grunde alles für Schwarz-Blau spricht
Die Landtagswahl in Vorarlberg ist geschlagen, und schon beginnen die Spekulationen um mögliche Koalitionen. „Krone Vorarlberg“-Chefredakteur Emanuel Walser erklärt in seiner Kolumne „Klartext“, warum im Grunde alles für Schwarz-Blau spricht. Der Haken? Landeshauptmann Markus Wallner und FPÖ-Chef Christof Bitschi waren sich noch nie so richtig „grün“.
Die ÖVP ist mit einem blauen Auge davongekommen, Markus Wallner wird auch der neuen Landesregierung vorstehen. Stellt sich die Frage, wie diese aussehen wird? Im Grunde spricht alles für Schwarz-Blau. Die inhaltlichen Schnittmengen sind definitiv gegeben, zumal die Ländle-VP in den vergangenen zwei Jahren merklich nach rechts gerückt ist – und damit auch zunehmend auf Distanz zum grünen Koalitionspartner ging. Umgekehrt haben sich die Vorarlberger Freiheitlichen unnötige Exkursionen ins äußerste rechte Eck erspart und unterscheiden sich in der Rhetorik deutlich von FPÖ-Hardlinern wie Herbert Kickl oder Harald Vilimsky.Aufmüpfiger „Dreikäsehoch“Was aber vielleicht noch viel entscheidender ist: Werden Wallner und Christof Bitschi zueinanderfinden? Die beiden waren sich bislang in herzlicher Abneigung verbunden, mehr als einmal hat es bei Landtagsdebatten so richtig gekracht – hier, der junge Oppositionsführer aus dem Brandnertal, der Wallner wiederholt persönlich angegangen ist, dort der erfahrene Spitzenpolitiker, der den aufmüpfigen „Dreikäsehoch“ ein ums andere Mal schulmeisterte. Man erinnere sich nur an Wallners legendären „Rat“ an Bitschi, er möge doch zur Abwechslung mal „das Hirn einschalten“.Wer jetzt einwendet, dass persönliche Animositäten nur eine Nebenrolle spielen, Hauptsache, man kann sich in der Sache einigen, dem seien die vergangenen zwei Legislaturperioden in Erinnerung gerufen: Schwarz-Grün unter Wallner und Johannes Rauch war vor allem deshalb von Erfolg gekrönt, weil die beiden gut miteinander konnten. Diese Vertrauensbasis ging verloren, als Rauch dem Ruf seines Parteifreundes Werner Kogler folgte und Gesundheits- und Sozialminister wurde.Und so bleibt am Ende die skurrile Pointe: Schwarz-Blau wird am Ende nur dann funktionieren, wenn sich Wallner und Bitschi zumindest ein wenig grün werden.