„Wie nach Weltkrieg“ - Durch Trumps Sieg droht neuer Energiepreis-Schock
Wie wird sich Donald Trumps Wahlsieg auf die Energiepreise auswirken? Kommt ein neuerlicher Preisschock? Die zu erwartende Politik des künftigen US-Präsidenten zwingt Österreich zu einem massiven Schub in Richtung Energie-Unabhängigkeit. Es steht uns ein Energieaufbau im Ausmaße jenes nach dem Zweiten Weltkrieg bevor.
2023 bezog die EU knapp 50 Prozent des gesamten Gasimportes (flüssiges Gas, LNG) aus den USA. Das entspricht 120 Milliarden Kubikmeter (bcm). Diese Zahl hat sich seit 2021 verdreifacht!Mit einem unberechenbaren US-Präsidenten, der ähnlich wie sein russischer Widerpart Wladimir Putin Gas als politisches Druckmittel für die eigenen Interessen einsetzt, werden Gasimporte teurer werden. Das wird auch Österreich betreffen.Fachleute warnen vor rasanten Preissteigerungen wie zu Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Jahr 2022.Ausbau erneuerbarer Energien einziger WegDie Antwort darauf könne nur der Ausbau erneuerbarer Energien sein. Nur so können sich Österreich und Europa endlich aus der Abhängigkeit von ausländischen Gasimporten befreien und die Konsumenten vor unberechenbaren Preissprüngen schützen.Mehr heimische erneuerbare Energie dämpft genau diese Kostenbelastung, gibt die IG Windkraft zu bedenken.Bis 2030 kann die Windenergie 25 TWh zur heimischen Stromerzeugung beitragen. Das löst rund zehn Milliarden Euro an Investitionsvolumen in Österreich aus. Die Windkraft schafft so 28.600 Jahresarbeitsplätze. Die heimische Wertschöpfung durch diese Windkraftanlagen erreicht über ihre Lebensdauer von 20 Jahren knapp 7,2 Milliarden Euro.Österreichs Versorgungssicherheit mit leistbarer und sicherer Energie ist derzeit gefährdet. Einerseits passiert technologisch ein massiver Umbruch, der alte Technologien verschwinden lässt. Es gibt immer mehr Elektrifizierung und Digitalisierung. So wie nach dem Zweiten Weltkrieg brauche es nun ein massives Engagement in eine sichere und leistbare Energieversorgung.Trumps Wahlsieg lasse die Dringlichkeit für die neue Bundesregierung noch wachsen. Diese muss in der kommenden Legislaturperiode handeln, betont Florian Maringer, Geschäftsführer IG Windkraft.„Österreichs Energie-Unabhängigkeit ist nicht zuletzt aufgrund der geopolitischen Lage wichtiger als je zuvor. Eine Regierung, die die richtigen Rahmenbedingungen ermöglicht, kann binnen kürzester Zeit die nötige Geschwindigkeit erreichen und in den nächsten fünf Jahren jenen Beitrag liefern, den die Bevölkerung und die Wirtschaft erwarten. Die Windwirtschaft steht mit so vielen Unternehmen wie nie zuvor bereit, ihren Beitrag zu leisten.“