„Sachleistungen für Flüchtlinge: Experten skeptisch“

Migrationsforscherin Judith Kohlenberger analysiert im krone

Im krone.tv-Interview äußert sich die migrationsforscherin Judith Kohlenberger zur gegenwärtigen Lage von Flüchtlingen in Österreich. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte der Migration, insbesondere die Situation in der Hauptstadt Wien, und diskutiert mögliche zukünftige Maßnahmen, die zur Unterstützung von Flüchtlingen ergriffen werden könnten.

Ein zentrales Thema des Interviews ist die Frage, ob Flüchtlinge in Zukunft eher Sachleistungen als Geldleistungen erhalten sollten. Kohlenberger zeigt sich hinsichtlich dieser Idee skeptisch. Sie argumentiert, dass die völlige Abkehr von der finanziellen Unterstützung problematisch sein könnte. Ihrer Meinung nach sind Geldleistungen für die Integration und den Alltag der Geflüchteten unerlässlich.

Darüber hinaus setzt Kohlenberger die aktuelle Flüchtlingspolitik in den Kontext der gesellschaftlichen Diskussion in Österreich. Sie weist darauf hin, dass Migration und Integration komplexe Herausforderungen darstellen, die nicht einfach durch pauschale Maßnahmen gelöst werden können. Vielmehr bedarf es differenzierter Ansätze, die den individuellen Bedürfnissen der Flüchtlinge Rechnung tragen.

Kohlenberger hebt hervor, dass die Bedingungen, unter denen Migranten in Wien leben, oft mit Unsicherheiten und Herausforderungen verbunden sind. Insbesondere die psychosozialen Auswirkungen von Flucht und Migration dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Sie betont, dass eine ganzheitliche Sichtweise erforderlich ist, um die Situation der Flüchtlinge in Österreich nachhaltig zu verbessern.

Die Forscherin zeigt auch auf, dass es in den letzten Jahren Veränderungen in der öffentlichen Wahrnehmung von Flüchtlingen gegeben hat. Während anfangs große Solidarität herrschte, sind mit der Zeit auch negative Stimmungen aufgekommen. Dies hat dazu geführt, dass Themen wie Migration oftmals politisch instrumentalisiert werden, was zusätzlich zu Spannungen in der Gesellschaft führt.

Abschließend appelliert Kohlenberger an die Politik, Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Geflüchteten als auch den Anliegen der aufnehmenden Gesellschaft gerecht werden. Sie plädiert für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Migranten, um eine gelungene Integration zu fördern und das Zusammenleben in Österreich positiv zu gestalten.

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