"Herzog: UN versagt im Kampf gegen Antisemitismus"

Harte Worte: In einer Rede zum Holocaust-Gedenktag hat der israelische Staatschef Isaac Herzog den Vereinten Nationen vorgeworfen, im Kampf gegen Antisemitismus versagt zu haben

Am Holocaust-Gedenktag hat der israelische Staatspräsident Isaac Herzog in einer eindringlichen Rede die Vereinten Nationen (UN) scharf kritisiert. Er warf der globalen Organisation vor, im Kampf gegen Antisemitismus versagt zu haben. In seiner Ansprache stellte Herzog klar, dass trotz der Gründung der UN kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Millionen Juden ermordet wurden, der Antisemitismus weiterhin ein virulentes Problem darstelle und nicht ausreichend bekämpft werde.

Herzog betonte, dass die weltweite Zunahme antisemitischer Vorfälle alarmierend sei. Er verwies auf Statistiken, die steigende Übergriffe auf jüdische Personen und Einrichtungen zeigen. Dabei kritisierte er die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft und forderte eine klare Positionierung gegen jegliche Form von Antisemitismus. Der Holocaust-Gedenktag sei ein geeigneter Anlass, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und den Kampf gegen die Diskriminierung und den Hass zu verstärken.

In seiner Rede hob Herzog hervor, wie wichtig es ist, dass die Vereinten Nationen nicht nur die Erinnerung an die Gräueltaten des Holocaust wahren, sondern auch aktiv gegen gegenwärtige antisemitische Strömungen vorgehen. Er appellierte an die Mitgliedsstaaten, ihre Verantwortung ernst zu nehmen und sich für eine friedliche Koexistenz einzusetzen. Herzog kritisierte die Tendenz, antisemitische Äußerungen und Handlungen zu trivialisierten oder zu bagatellisieren, was er als gefährlich für die jüdischen Communities weltweit ansah.

Zudem erinnerte Herzog daran, dass die Worte "Nie wieder" nicht nur eine Floskel seien, sondern eine Verpflichtung, die ernst genommen werden muss. Er forderte die UN auf, ihre Bemühungen zu intensivieren, um sicherzustellen, dass solche Gräueltaten wie der Holocaust sich niemals wiederholen können. Dies erfordere nicht nur eine moralische, sondern auch eine politische Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft.

Herzogs Rede war nicht nur ein Appell an die UN, sondern auch eine Mahnung an die gesamte Gesellschaft, aktiv gegen Antisemitismus und Diskriminierung einzutreten. Er betonte die Bedeutung von Erziehung und Aufklärung, um zukünftigen Generationen die Gefahren des Hasses und der Intoleranz näherzubringen. Um diesem Hass entgegenzutreten, müsse ein breites Netzwerk aus Regierungen, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen entstehen, das sich gegenseitig unterstützt.

Insgesamt machte Herzog deutlich, dass der Holocaust-Gedenktag nicht nur der Erinnerung dienen soll, sondern auch als Anstoß für Aktionen gegen die gegenwärtigen antisemitischen Tendenzen wahrgenommen werden muss. Nur durch ein gemeinsames Handeln könne die Menschheit sicherstellen, dass ähnliche Tragödien in der Zukunft vermieden werden. Herzog appellierte eindringlich an die Weltgemeinschaft, Verantwortung zu übernehmen und den Antisemitismus gemeinsam zu bekämpfen, um eine gerechtere und tolerantere Gesellschaft zu schaffen.

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