„Das Duell“ - Glawischnig: „Crash des Parteiensystems“

In der aktuellen Ausgabe des Politik-Duells auf krone

In der aktuellen Ausgabe des Politik-Duells auf krone.tv diskutieren Eva Glawischnig und Andreas Mölzer über die Nationalratswahl und die künftige Regierung. Zu Beginn ging es dabei um die hohen Verluste der Grünen im Vergleich zur letzten Wahl.

Glawischnig: „Das ist mit Sicherheit ein desaströses Ergebnis. Nun muss ein Neuanfang her.“ Mölzer entgegnet: „Klimaschutz ist mittlerweile zu einer Querschnittsmaterie aller Parteien geworden. Man sollte das Thema nur nicht zu sektenhaft wie die Grünen mit lauter Zwängen und Vorschriften vorantreiben.“Glawischnigs Analyse: „Das aktuelle Wahlergebnis ist ein komplettes Crashen des bisherigen Parteiensystems. Viele Bundesländer sind nun anders gefärbt.“ Selbst im schwarzen Kernland Niederösterreich sei die ÖVP bei den Wählerstimmen nur noch knapp vor der FPÖ zu liegen gekommen. Mölzers Replik: „Wenn die ÖVP Niederösterreich verliert, dann ist die Frage, ob sie als Partei mittelfristig überhaupt noch ein Faktor bleibt.“ Weshalb Herbert Kickl sonntagabends denn die abschließende TV-Elefantenrunde geschwänzt hatte? Mölzers Sicht: „Der Wahlkampf war in hohem Maß ein TV-Wahlkampf. Aber der FPÖ fehlt der Rückhalt bei den Medien. Darum haben sie eigene Medien gegründet. Da braucht man dann nicht mehr zu allen TV-Duellen und Elefantenrunden gehen.“Giftküche und BrodelphaseEine künftige schwarz-rote Zweierkoalition wäre aus Sicht beider Duellanten unrealistisch, da es dann die Mandatsmehrheit nur mit einem einzigen Mandat abgesichert wäre. Und eine Zweierkoalition FPÖ-ÖVP sei ebenso undenkbar, da die ÖVP eine Koalition mit Kickl an der Spitze der FPÖ ausgeschlossen habe und das nur denkbar wäre, wenn jemand anderer die Partei führen würde. Mölzer: „Aber wieso bitte soll nun Wahlsieger Kickl zur Seite treten? Das wäre ja deppert!“ Derzeit sei aus Sicht beider Duellanten alles im Fluss. Und je länger die Sondierungsphase dauern würde, desto mehr würde es innerhalb der Parteien brodeln. Glawischnig: „Das ist nun die Giftküchen- und Brodelphase. Und es wird dauern.“Babler in Frühpension?Auf die Frage, wie die Zukunft von SPÖ-Vorsitzendem Andreas Babler und Grünen-Chef Werner Kogler aussehen werde, beruhigt Glawischnig: „In der schwierigen Phase der Sondierungsgespräche wird Werner Kogler noch dabei sein. Aber er hat sich ein künftiges Abgangsdatum auch verdient.“ Mölzers kurze und bündige Zusammenfassung der Frage: „Kogler in Pension und Babler in Frühpension.“ Koglers potenzielle Nachfolge bei den Grünen könnte aus Sicht Glawischnigs aus der Grünen Damenriege Alma Zadic, Leonore Gewessler oder Sigrid Maurer kommen: „Zadic genießt hohe Anerkennung über die Parteigrenzen hinweg.“  In einem weiteren Themenblock diskutieren die Duellanten über das Problem der Hooligans auf den heimischen Fußball-Plätzen, wie zuletzt etwa beim Wiener Derby Rapid gegen Austria Wien. Das gesamte Duell sehen sie im Video oben.   
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