Gernot Darmann - Nach Wahl: „FPÖ Kärnten hat klar abgeliefert“

Besonders freudig traten die Kärntner Freiheitlichen am Dienstag nach ihrem Landesparteivorstand vor die Medien

Besonders freudig traten die Kärntner Freiheitlichen am Dienstag nach ihrem Landesparteivorstand vor die Medien. Neben den Themen für die kommende Landtagssitzung am Donnerstag rückte vor allem die Analyse des Erfolgsergebnisses bei der Nationalratswahl in den Fokus.

„Der Himmel ist blau, die Sonne scheint“, zeigt sich FP-Chef Erwin Angerer freudig – kein Wunder, fuhr die Kärntner FPÖ doch das stärkste Bundeslandergebnis für die Freiheitlichen in Österreich ein. Nach dem historischen Ergebnis, das an Erfolge von Jörg Haider anschließt, zeigt sich die Kärntner FPÖ trotzdem bescheiden. Man wolle mit dem Vertrauen der Wähler sorgsam umgehen, stelle auch keine Forderungen in Sachen Posten in einer möglichen FPÖ-Regierung. „Wir haben hier gute Arbeit geleistet, in Wien wurde seitens der Regierung ganz schlechte Arbeit geleistet“, analysiert Angerer das Wahlergebnis.Ausgrenzung der FPÖ ist „fahrlässig“Klare Kritik wird außerdem an den anderen Parteien geäußert, die ja bereits vor der Wahl eine Koalition mit FPÖ-Chef Herbert Kickl (zum Teil auch mit der gesamten FPÖ) ausgeschlossen haben: „1,4 Millionen Wähler von vorneherein auszuschließen, halte ich für fahrlässig“, so Angerer. Kickl habe seine Hand ausgestreckt, man habe sich weggedreht.„Menschen sind mit Leistung von ÖVP und SPÖ unzufrieden“Auch in Kärnten könne man laut FPÖ nicht zur Tagesordnung übergehen: „Die Menschen sind auch hier mit der Leistung von ÖVP und SPÖ unzufrieden“, ist sich Angerer sicher. Für Spitzenkandidat Gernot Darmann, der in seinem Wahlkreis übrigens ein Vorzugsstimmenmandat erreichen konnte (14 Prozent der gesamten Parteistimmen im Wahlkreis), geht es nun also nach Wien: „Die Arbeit im Landtag wird mir fehlen, aber die politische Arbeit steht vor der Tür!“Sein Nachfolger wird übrigens der Maria Saaler Joseph Krammer, wer den stellvertretenden Klubobmann machen wird, steht noch nicht fest. Darmann warnt außerdem vor einer Art „Ampelkoalition“, wie es sie in Deutschland gibt: „Damit wird es keine gute Zukunft geben!“ Von einem „Treppenwitz der Geschichte“ spricht der Klagenfurter, wenn es um einen Rückzug Kickls geht, um eventuell doch noch mit der ÖVP koalieren zu können. Bisher wurden übrigens noch keine Einladungen an die Kärntner Funktionäre ausgesprochen, an Kickls Seite an einem möglichen Verhandlungstisch Platz zu nehmen: „Wenn es gewünscht ist, dann entsenden wir natürlich jemanden. Genaueres wird sicherlich in der morgigen Sitzung besprochen“, so Angerer.Forderungen im LandtagDanach präsentierten Angerer und Darmann außerdem noch zwei Dringlichkeitsanträge, die sie in der Landtagssitzung einbringen werden: In einem wird die Senkung der Landesumlage von Gemeinden ans Land um 20 Prozent gefordert: „Ansonsten werden zahlreiche Gemeinden in die Insolvenz schlittern“, so Angerer, der auch selbst Bürgermeister ist. Im zweiten wird es klassisch um einen Migrationsstopp und Gerechtigkeit für die Kärntner Bürger gehen.
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