Schlechte Bedingungen - Slowakei: Tausende Ärzte kündigen aus Protest
Die slowakischen Spitalsärzte rebellieren gegen ein Sparprogramm der Regierung, das unter anderem eine teilweise Rücknahme bereits versprochener Gehaltserhöhungen vorsieht. Aus Protest haben bereits mehr als 2700 Mediziner ihren Rücktritt eingereicht.
Zurückziehen wollen sie ihre Kündigungen nur, wenn die Regierung eine Reihe von Forderungen erfüllt. Dazu gehören eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser, die Einstellung von zusätzlichem Personal und eben die von der Vorgängerregierung angekündigte Gehaltsanpassung in der Höhe von 9,7 Prozent.Für besondere Empörung der Ärztegewerkschaft sorgt der Regierungsplan, die Krankenhäuser in Aktiengesellschaften umzuwandeln. Das sei ein Schritt hin zu einer „schleichenden Privatisierung“, befürchten die Ärztevertreter.Gesundheitsministerin Anfang Oktober zurückgetretenBisher sei es mit dem neuen Gesundheitsminister Kamil Sasko zu keiner Einigung gekommen. „Anscheinend bewegt sich im slowakischen Gesundheitssystem nur etwas, wenn wir wirklich kündigen“, sagte Peter Visolajsky, der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft LOZ, am Dienstag vor Journalisten in Bratislava. Saskos Vorgängerin Zuzana Dolinkova war Anfang Oktober zurückgetreten. Sie hatte das damit begründet, dass ihre Regierung sie bei der Stärkung des finanziell ausgehungerten Gesundheitswesens zu wenig unterstütze.Die Drei-Parteien-Regierung unter dem linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico betont, dass die Vorgängerregierung „unhaltbare“ finanzielle Zusagen hinterlassen habe und diese nun korrigiert werden müssten.