„Your body, my choice“ - Frauenhass: Trump-Fans feiern neuen Schlachtruf

„Your body, my choice“ („Dein Körper, meine Entscheidung“): Ein sexistischer und frauenfeindlicher Slogan des rechtsextremen Influencers Nick Fuentes und weiteren Trump-Anhängern erhitzt die Gemüter im Internet

„Your body, my choice“ („Dein Körper, meine Entscheidung“): Ein sexistischer und frauenfeindlicher Slogan des rechtsextremen Influencers Nick Fuentes und weiteren Trump-Anhängern erhitzt die Gemüter im Internet. Betroffene reagierten bereits auf die Bedrohungen und Belästigungen.

Nicholas Fuentes (26) ist Influencer, rechtsextrem und bekannt für frauenfeindliche und antisemitische Aussagen. Der 26-Jährige wurde auf vielen sozialen Plattformen gesperrt, weil er gegen das Verbot der Hassrede verstoßen hatte.Wiederholt lobte er Adolf Hitler, sprach sich für eine „Herrschaft der katholischen Taliban“ in Amerika und gegen das Abtreibungsrecht aus. Im Jahr 2022 wurde Fuentes zu einem Abendessen mit Donald Trump in Mar-a-Lago eingeladen.Frauenfeindliche Bewegung nimmt seit Trump-Sieg Fahrt aufIn der Wahlnacht schrieb er auf X: „Your body, my choice. For ever“ – dein Körper, meine Entscheidung. Für immer. Fuentes spielt eine zentrale Rolle in einer frauenfeindlichen Bewegung, die nach Trumps Wahlsieg an Fahrt gewonnen hat.Macht über FrauenDer Satz ist eine Umkehrung des Slogans „My body, my choice“. Dieser steht seit den 1960er Jahren für die weibliche Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung. Fuentes‘ Version verdreht ihn ins Gegenteil: Er suggeriert, dass Männer mit Trumps Wahlsieg nun die eigentliche Macht über Frauen haben und droht ihnen damit offen Gewalt an.Offen wurden in den Tagen nach der Wahl Vergewaltigungsfantasien im Zusammenhang mit dem Zitat in den sozialen Medien verbreitet. Zu den von Frauen angekündigten Sexstreiks schrieb der Influencer Jon Miller: „Als ob ihr eine Wahl hättet.“VergewaltigungsphantasienDer neue Slogan wurde unter Trump-Anhängern rasch aufgegriffen und fand sich in zahlreichen Onlinediskussionen wieder. Auf TikTok berichten Frauen, dass Nutzer massenhaft „Dein Körper, meine Entscheidung“ unter ihre Posts kommentieren. Eine Content-Creator erklärte, dass sie ein Video löschen musste, weil sie bedroht wurde. Mehrere Männer hätten Kommentare abgegeben, in denen sie gesagt hätten, sie könnten es kaum erwarten, bis sie vergewaltigt werde.In einem Forum auf Reddit schrieb eine Nutzerin, dass sie TikTok einen der vielen Kommentare gemeldet habe. Doch dieser wurde stehen gelassen, und die Meldung wurde nicht als Verstoß markiert.Auch offline macht der Slogan seine Runden – insbesondere in US-Schulen scheint er Einzug gehalten zu haben, um Mädchen zu belästigen und zu provozieren. Junge Mädchen und Eltern teilen online die Belästigungsfälle, die sie offline erlitten haben.Spruch auch in Österreich angekommenAuch in Wien ist er mittlerweile angekommen. PULS24-Infodirektorin Corinna Milborn berichtete auf Instagram von einem Zwischenfall in einer Wiener U-Bahn. Dort habe ein 12-Jähriger einer Mitschülerin gesagt: „Your body, my choice.“Es sei eine „globale Welle an Frauenhass und Verachtung gegenüber Frauen, die gerade über den Globus schwappt“, so Milborn. Fuentes‘ Adresse veröffentlichtFrauen in den USA blieben aber angesichts des Spruches nicht inaktiv. Social-Media-Nutzerinnen veröffentlichten prompt die Wohnadresse von Slogan-Schaffer Fuentes. Die Praxis nennt sich „Doxxing“, dazu schreiben Userinnen „your house, my choice“ („dein Haus, meine Entscheidung“).Zudem hinterlassen Frauen auch Bewertungen für Fuentes‘ Haus auf Google Maps. Dort steht etwa: „Sein Körper, unsere Entscheidung“oder auch „FAFO Place“. Die Abkürzung steht für „Fucked Around, Found Out“ und heißt so viel wie, jemand hat sich provokativ benommen und nun die Rechnung dafür kassiert.
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