Aufregung in Israel - Jüdische Siedler greifen hochrangige Offiziere an

Eine Gruppe von Siedlern hat am Freitag Generalmajor Avi Bluth und andere Offiziere in Hebron verfolgt und den Weg versperrt

Eine Gruppe von Siedlern hat am Freitag Generalmajor Avi Bluth und andere Offiziere in Hebron verfolgt und den Weg versperrt. Bluth sei laut Militär als Verräter beschimpft worden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu rückte nun aus und kritisierte die radikale Gruppierung scharf. 

 „Jegliche Gewalt gegen Offiziere und Soldaten muss mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet werden“, teilte sein Büro am Sonntag mit. Am Samstag warfen nach Polizeiangaben Dutzende, teils maskierte Siedler Steine auf Soldaten und Grenzpolizisten in der Nähe der Siedlung Itamar im Westjordanland.Einige Jugendgruppen der Siedler lehnen die Zuständigkeit des israelischen Militärs in Gebieten ab, die sie als unter ihrer Kontrolle stehend betrachten. Spitzenvertreter der Siedler haben allerdings wiederholt gefordert, Gewalt dürfe in ihrer Bewegung keinen Platz haben.Gewalt steht an der TagesordnungPalästinenser im Westjordanland sind wiederholt von Siedlern angegriffen worden. Diese fordern die Annexion des Gebiets durch Israel. Das israelische Militär soll auch Palästinenser vor Übergriffen militanter Siedler schützen. Generalmajor Bluth hatte im August eingestanden, die Armee habe beim Schutz der Bevölkerung versagt, als Siedler einen von Palästinensern bewohnten Ort überfielen. Palästinenser haben wiederholt erklärt, sie seien oft Ziel der Übergriffe von Siedlern. Die israelischen Soldaten würden wenig oder gar nichts tun, um sie zu schützen.Die meisten Länder betrachten jüdische Siedlungen als illegal, die auf palästinensischem Land gebaut wurden, das Israel im Krieg von 1967 erobert hat. Israel bestreitet dies und beruft sich auf historische und biblische Bindungen an das Land. Die Palästinenser sehen das Westjordanland als Teil eines künftigen unabhängigen eigenen Staates. Auch die Europäer und die USA fordern eine Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinensern.
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